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Vereinssitzung 2025.11.03

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Vortrag von Heimo Urban zum Thema Goldwaschen

Unser Vereinsmitglied Heimo Urban nahm uns in seinem humorvollen, spannenden und lehrreichen Vortrag mit auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte des Goldwaschens. Schon die Römer betrieben diese Kunst vor rund 2000 Jahren – und Heimo führte uns durch das ehemalige römische Reich: von Italien über Spanien und Portugal bis nach Bosnien, Serbien und schließlich auch nach Österreich.

Heimo erklärte anschaulich, dass es zwei Hauptarten der Goldgewinnung gab: das Waschen in Flüssen und den Bergbau. Besonders eindrucksvoll schilderte er die technischen, aber auch brutalen Methoden der Römer, die ganze Bergseiten abtrugen. Sie bauten Schächte, leiteten Wasser hinein und ließen anschließend ganze Berghänge einstürzen, um den Schutt danach nach Gold zu durchsuchen. Diese gefährliche Arbeit wurde meist von Sklaven verrichtet. Der römische Schriftsteller Plinius beschrieb diese Techniken bereits in einem seiner Werke – dank ihm wissen wir heute erstaunlich genau, wie der römische Goldabbau funktionierte. In der Hochblüte zur Zeit Cäsars erreichte der Goldabbau eine bis dahin unbekannte Dimension. Anhand eindrucksvoller Bilder und Karten zeigte Heimo nicht nur die historischen Stätten, sondern auch die bleibenden Spuren des Goldbergbaus – teils gewaltige Landschaftsveränderungen, von denen eine heute sogar als UNESCO-Weltkulturerbe gilt. In vielen Regionen Europas sind noch heute römische Stollen, Wasserleitungen und Brücken erhalten, manche davon noch immer erstaunlich stabil.

Noch heute findet man an denselben Orten Gold – und eine gute Tagesausbeute kann bis zu 500 Euro wert sein. In Österreich darf man das gefundene Gold sogar behalten, während man in anderen Ländern, etwa in Rumänien oder Frankreich, mit empfindlichen Strafen rechnen muss. Der aktuelle Goldpreis liegt bei etwa 120.000 Euro pro Kilogramm – für besondere Fundstücke wird noch weit mehr bezahlt. Besonders interessant waren die unterschiedlichen Goldformen – von Nuggets über feine Körnchen und Plättchen bis hin zu kunstvoll geformten Stücken, die an ein Collier, einen Eisbären oder eine tanzende Prinzessin erinnerten. Am Ende blieb der Eindruck einer „glänzenden Reise“ – durch die Zeit, durch Europa und durch das faszinierende Zusammenspiel von Natur, Geschichte und menschlichem Erfindergeist.

3 Goldstücke: Collier, Eisbär und tanzende Prinzessin