Vereinssitzung 06.04.2024
Peter Laukhardt zeigte uns in seinem Vortrag die, auch kuriose, Welt der Forschung. In alten Zeiten wurden Kaufverträge unbürokratisch abgewickelt. Peter demonstrierte, wie diese Verträge früher im Innenfutter von Anzugsjacken aufbewahrt wurden. Peter stieß in seiner Forschung auf Pläne von alten Mauern, Toren und Stadttürmen. Er lernte, alte Schriften zu entziffern und zu verstehen. Seine Leidenschaft gilt der Suche nach falschen Übersetzungen. Zum Beispiel wurde “Graz, die liebliche Stadt” falsch aus “die Einwohner sagen Graz zu ihrer Stadt” übersetzt. Latein- und Italienischkenntnisse helfen ihm dabei. Als moderner Forscher legte er eine digitale Sammlung von über 1500 Literaturstücken an, und er digitalisiert auch Urkunden. Peter entdeckte Fehler in der Geschichtsschreibung, auch Übersetzungsfehler aus dem Lateinischen konnte er aufdecken, sehr viele passierten in Klöstern. Er verriet uns ein archäologisches Geheimnis: Das Alter von Steinmauern kann anhand von Ton- oder Keramikscherben bestimmt werden. Wenn zwischen den Steinen eine Zwischenschicht existiert, ist die Mauer jünger als die Scherben. Peter wies auf zwei besondere Leistungen von Erzherzog Johann hin: Er verhinderte den Abbruch des Uhrturms und war der Gründer des Landesarchivs. Insgesamt hielt Peter einen spannenden, lebendigen, lehrreichen und amüsanten Vortrag, der seine Begeisterung für die Stadtforschung deutlich machte . Peters Schlusssatz für das Protokoll lautete: „Das heute ist passiert an Mittichen, von dem Suntag quasi modo geniti“.